Nach den Unruhen in Tibet waren die Landgrenzen gerade wieder geöffnet worden, als wir mit einem Landcuiser immer tiefer in die unendlichen Weiten der tibetischen Hochebene vordrangen. Die Kora um den heiligen Kailash, die Entdeckungen der in den Canyon gebauten Häuser im alten Königreich Guge, die Militärstraße über Changtang als höchste Ebene der Welt bis in die Seidenstadt Kashgar.
Nyalam, Vorort zur Einöde
Wir sind drin! Als erste Touristen, die wieder in Tibet einreisen! Vorgestern Abend haben wir das Gruppenvisum für 2 Personen erhalten, die Mindestanzahl, die eine Gruppe definiert. Bis zum 12.11. werden wir China in einem rasanten Tempo im Uhrzeigersinn durchquert haben. Beginn ist bei etwa 6 Uhr von Nepal aus, das Ende liegt bei 4 Uhr in Hong Kong. Dazwischen liegen die kaum besiedelte westliche Hochebene Tibets einschließlich des Berges Kailasch, Kashgar die Stadt an der Seidenstraße, Xinjang, die muslimische und orientalisch geprägte nordwestliche Provinz Chinas und schließlich durchqueren wir das Hauptland China in hoffentlich reibungsloser Eisenbahnfahrt hinab nach Hong Kong. Das Tempo der Reise wird jedoch anfangs schön rausgenommen, da wir uns erneut akklimatisieren müssen. Dazu genießen wir 3 Tage lang die chinesische Kleinstadt Nyalam, welche die Nachteile eines Provinzkaffes mit dem Charme von Industrieanlagen kombiniert. Zudem liegt die Stadt in einem Tal, das täglich von Stürmen geschliffen wird. Sowohl die Stadt als auch die Stürme sind mir ausreichend vertraut. Letztes Jahr im Mai kämpfte ich stundenlang mit einem Fahrrad gegen den Sandsturm. Der Rest des Teams bis auf einen anderen Wahnsinnigen war schon längst vom Fahrrad gestiegen und mit dem Jeep vorgefahren. Nach 13 Stunden Kampf gegen Pässe und Sturm kamen wir zum Sonnenuntergang endlich am Ziel an und wurden mit einem Nest von Betonarchitektur belohnt: Nyalam.
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