ABSCHIED VON TIBET

Abschied von Tibet ist Abschied von Entbehrungen. Von monotonem Essen, von Kälte, von Übernachtungen in schmutzigen Baracken, durch die der Wind pfeift, von Lippen, die vor Kälte und Trockenheit gesprungen sind, von einer dauernd blutigen, verschnupften Nase, von rauen Sand- oder Schneestürmen, von Tagen ohne Möglichkeit sich oder die Kleider zu waschen, von lebensfeindlicher Umgebung in der Hochwüste.
Abschied von Tibet ist aber auch Abschied von einer einzigartig weiten klaren Landschaft, von Tieren, die es nirgendwo sonst gibt wie die mächtigen Yaks, von märchenhaften Klöstern, von Gebetssteinen, den Manis, von einer tiefen Religiosität, von heiligen Bergen, von scheuen und freundlichen Menschen, die von einer unglaublichen Zähigkeit sind, dass sie unter diesen harten Umständen leben können, Abschied von einem Reich, das so mythisch ist, wie es hoch liegt. Und einmal dagewesen, nimmt man einen Teil dieses Reiches mit. In mir hallt die Stille und Weite dieses einmaligen Landes wieder.








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